No Logo - No Music
Die soziale Wärme der Anti-Globalisierungsbewegung

Naomi Klein, Shooting Star der internationalen Anti-Globalisierungsbewegung, hat mit ihrem Buch „No Logo!“ einen Bestseller hingelegt, der nicht nur in linken Gazetten, sondern auch in der bürgerlichen Presse in den höchsten Tönen gelobt wurde. Ihre zentrale These, Amerika betreibe einen Markenimperialismus, dem es sich zu widersetzen gelte, wenn man sich nicht von der Konsumtion abhängig machen wollte, schlug natürlich gerade in Zeiten der Krise ein wie eine Bombe. Das Verteufeln der Markenartikel, das nur ein Ausdruck der umfassenden regressiven Wut auf die westliche Zivilisation ist, suggeriert Freiheit und Unabhängigkeit. Dass aber weder die Anti-McDonald´s-Aktionen des Bauernführers José Bové noch die Kämpfe der Zapatisten für eine vom Markt abgekapselte Subsistenzlandwirtschaft zur Freiheit führen, sondern - im Gegenteil - noch jeden Fortschritt, der zweifelsohne durch die kapitalistischen Produktivkräfte hervorgebracht wurde, negieren und zur direkten Abhängigkeit von Natur führen, das soll Thema des Abends sein. Die ohne Umwege ins Elend führende Ideologie, den Waren der kapitalistischen Gesellschaft sei soziale Wärme vorzuziehen, was zur Rückbesinnung auf Familie und Dorfgemeinschaft führt, ist dabei in kommunistischer Absicht eine klare Absage zu erteilen.

Marcel Malachowski, freier Autor aus Berlin, schreibt u.a. für Jungle World und Bahamas. Neben seiner Kritik an den „uniformierten Fashion Victims“ ist er bekannt dafür, dass er gute Adressen für schicke Klamottenläden weiß und diese auch gerne preisgibt.

 

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